Kirchen und Orte der Begegnung
Region Nord
in Gerthe, Hiltrop und Bergen
in Harpen, Kornharpen und am Rosenberg
in Gerthe
Adresse:
Hiltroper Landwehr 7A
44805 Bochum
in Harpen
Adresse:
Laurentiusstraße 1
44805 Bochum
in Gerthe
Sobald sich die Situation rund um Corona etwas entspannt und die Räumlichkeiten der Gemeinde wieder zur Vermietung zur Verfügung stehen, werden Sie hier die Möglichkeit zur Raumbuchung finden.
in Harpen
Sobald sich die Situation rund um Corona etwas entspannt und die Räumlichkeiten der Gemeinde wieder zur Vermietung zur Verfügung stehen, werden Sie hier die Möglichkeit zur Raumbuchung finden.
der St. Elisabeth – Kirche
in Gerthe
Die St. Elisabeth – Kirche in Bochum-Gerthe wurde am 2. November 1913 konsekriert; ihre Vorgängerin auf dem heutigen Gerther Marktplatz war schon nach rund fünfzehn Jahren zu klein geworden.
Gebaut wurden Kirche und Pfarrhaus durch den Architekten Johannes Franziskus Klomp aus Dortmund, einen der bedeutendsten Kirchbaumeister unseres Raumes mit umfassenden Kenntnissen im Sinne historischer Stilaneignungen, sowie durch die Baufirma Nikolaus Haase aus Gerthe, die zum Teil mit italienischen Steinmetzen arbeitete. Die Bauplastik stammt von Matthias Beule aus Beuthen. Neugestaltungen des Innenraumes erfolgten 1952, 1978 in Zusammenarbeit mit dem Bochumer Architekten Clemens Link und 2008 mit den Essener Architekten Claudius Krusch.
Die Baugruppe der Kirche mit dem an den Turm angebauten Pfarrhaus sowie der Einfriedungsmauer an der Hiltroper Landwehr wurde 1996 in die Denkmalliste der Stadt Bochum aufgenommen.
Der Denkmalwert bezieht sich auf die Außen- und Innenarchitektur samt Bauplastik und wird dort u.a. wie folgt beschrieben: dreischiffige Basilika mit Querhaus, Vorchorjoch, halbrunder Apsis und seitlichen, ebenfalls halbrund geschlossenen Nebenchören. Östlich setzt der quadratische, mit Giebeln und Pyramidendach ausgestattete Turm ein weithin sichtbares Zeichen. Von Norden her ist eine monumentale Dreiportalanlage sichtbar. „Die Seitenschiffe im Westjoch durch halbrund geschlossene Kapellen ergänzt. Neuromanischer Formenkanon mit einzelnen früchristlichen Details. Backsteinbau mit einer bruchrauhen Verblendung aus Ruhrsandsteinquadern. Gliederung durch Blendarkaden, Blendgalerien, Lisenen und Rundbogenfriese. Reicher Portschmuck. Die gedrungenen Säulen mit Würfelkapitellen des Hauptportals auf Löwen ruhend. Im Tympanon die Kirchenpatronin, Elisabeth von Thüringen mit dem Landgrafen, Gefolge und Armen. Am Trumeau der Erzengel Michael.“ (Denkmalliste Stadt Bochum Nr. A 378) Am linken Nebenportal findet sich die Abbildung von Maria mit ihren Eltern, am rechten Joseph; weitere Reliefs am Hauptgiebel, über den Nebenportalen und an beiden Giebeln der Querhäuser.
Das zugehörige Pfarrhaus, südöstlich an den Turm angebaut in gleichen Stilformen, zweigeschossig unter sich kreuzenden Satteldächern, über dem Eingang auf der Ostseite ein Relief der Maria mit Kind, und die Pfeilermauer an der Hiltroper Landwehr sind aus dem gleichen Material wie die Kirche erstellt.
Bemerkenswert sind folgende Ausstattungsdetails: die Kreuzigungsgruppe auf einer Spurlatte an der Hauptapsis sowie das Abendmahl über dem Hauptportal gegenüber; im westlichen Seitenschiff Holzreliefs von der früheren Kanzel mit den vier Evangelisten und Darstellungen des Abrahamopfers sowie der Brot- und Weinspende des Melchisedek aus dem früheren Hochaltar; geschnitztes Bild des Guten Hirten; Tafeln von den alten Beichtstühlen: Maria Magdalena, Maria, David und Petrus; verwittertes Turmkreuz; altes Taufbecken in der ehemaligen Taufkapelle; an der östlichen Orgelempore zwei hölzerne Engel; und schließlich im gesamten Kirchenraum Bänke mit geschnitzten Wangen, Darstellungen aus der Allerheiligenlitanei.
Die Bemalung entwarf Prof. Egon Schlüter. Altar, Lesepult und Tabernakelsteele aus Anröchter Dolomit fertigte Leo Janischowski; den silbernen Tabernakl mit Emaille-Darstellungen die Benediktinerin Lioba Munz. Hedwig Schwertner schuf die „Immerwährende Hilfe“, Bernhard Vielstädte die Maria und die Elisabeth sowie Dr. Heinz Schroeteler die Pieta, den „Ungläubigen Thomas“ und den Taufstein mit Bronzedeckel.
Die Kirche schmücken Bleiverglasungen von 1952 (Lammers/Oidtmann) mit einer Ergänzung im Jahre 2008 (Plötz) sowie die Fenster der ehemaligen Kapelle des St. Maria-Hilf-Krankenhauses (Ignatius Geitel); es ertönen eine Orgel von 1981 (Speith) sowie Gussstahlglocken des Bochumer Vereins aus dem Jahre 1966.
der Heilig Geist-Kirche
in Harpen
Geschichte der Kirche und Gemeinde Heilig Geist
Chronik der Heilig Geist Gemeinde zu Bochum-Harpen
Um 1840 wird das Gebiet Harpens mit 4.112 Morgen angegeben. Die Seelenzahl betrug für diese Zeit – Gerthe gehörte damals politisch noch zu Harpen – 975 Personen, davon waren 933 evangelische und nur 42 Personen katholische Christen.
Mit Beginn der Industrialisierung und dem Aufkommen des Bergbaus wuchs die Bevölkerungszahl in der politischen Gemeinde. Bei der Volkszählung im Jahre 1864 ergab sich amtlich für Harpen eine Seelenzahl* von 1129 Personen, davon waren 1052 evangelischen, 73 katholischen und 4 jüdischen Glaubens, für Gerthe ergab diese Zählung, weil Gerthe, welches politisch und kirchlich zu Harpen zählte, 382 Personen, und zwar 363 Evangelische und 19 Katholiken. Diese Entwicklung schlägt zugunsten von Gerthe um die Jahrhundertwende um.
Die Überflügelung Gerthe`s war eine Folge der Industrialisierung und insbesondere eine Folge des aufkommenden Bergbaus. Dies hatte zur Folge, dass auch politisch die Obliegenheiten nach Gerthe verlegt wurden. Im Rahmen einer gesetzlichen Neuregelung im Februar 1926 wurde die politische Gemeinde Gerthe neu gebildet, Harpen verlor seine politische Selbständigkeit. Gerthe hatte zu diesem Zeitpunkt 14.865 Einwohner, Harpen 5.052 Seelen.*
Anfang des Jahrhunderts entschloß sich das Generalvikariat Paderborn zur Errichtung einer Missionsgemeinde, die alle Katholiken von Harpen, Hiltrop-Bergen und Gerthe zusammenfassen sollte. Sitz dieser Gemeinde wurde Gerthe mit einem Missionsvikar. Die Gottesdienste wurden anfangs in einem gemieteten Lokal gefeiert, an welchem auch die Harpener Katholiken teilnahmen.
1896 wurde zunächst in Gerthe eine Notkirche errichtet, an dieser Errichtung beteiligten sich auch die Harpener Katholiken. Diese Kirche stand an der noch heute bekannten Turmstraße und wurde nach der Errichtung der St. Elisabeth – Kirche im Jahre 1912 durch Pfr. Sondermann zu einer Turnhalle umgewandelt. Auch zur Errichtung der heutigen St. Elisabeth – Kirche in Gerthe haben die Harpener Katholiken ihren Beitrag geleistet.
Trotz allem beklagt Pfarrer Sondermann, ein Onkel des ehemaligen Dechanten von Bochum-Ost und Pfarrer von St. Bonifatius in Langendreer, „dass es ihm Sorge bereite, dass die Harpener Katholiken bei Wind und Wetter nach Gerthe pilgern müssten, wo sie bei den dort sesshaft gewordenen Glaubensbrüdern nicht so recht warm werden konnten und mehr oder minder Fremdlinge blieben“. Auch Pfarrer Sondermann sah keine Möglichkeit einer echten Seelsorge, weil die persönlichen Beziehungen – aufgrund der Entfernungen – fehlten.
Um diesem Problem abzuhelfen, bat er das Generalvikariat in Paderborn um die Gründung einer eigenen Missionsgemeinde mit einem eigenen Seelsorger. Das Generalvikariat in Paderborn zeigte Verständniss und versprach zum 30.06.1914 einen eigenen Seelsorger für Harpen anzustellen.
Dieses Versprechen wurde auch eingelöst, und der Neupriester Franz Heer aus Geseke mit der neu errichteten Vikarstelle (Kaplanstelle) für Harpen beauftragt.
*Formulierung in dem vorhandenen Archivmaterial (Quelle: Katholische Kirchengemeinde Heilig-Geist Bochum-Harpen, Festschrift zur feierlichen Konsekration der neuen Heilig Geist Kirche in Bochum-Harpen;
Herausgeber: Joseph Maria Hasler
Verfasser: Bernhard Dittrich